Sterne über dem Gottesacker
Unser Lehrerkollegium unternahm in der Vorbereitungswoche zum Schuljahr 2017/2018 eine Tagesexkursion nach Herrnhut unter obigem Motto. Bei herrlichem Sonnenschein und hohen Temperaturen kam die Besichtigung in der von einer Klimaanlage gekühlten Herrnhuter Sternemanufaktur gerade recht. Wir erfuhren von der Geschichte um Herrnhut. Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf gab 1722 erstmals auf seinem Land protestantischen Flüchtlingen aus Mähren ein Platz zum Leben – dem heutigen Herrnhut. Später kamen noch viele andere Glaubensflüchtlinge aus katholischen Gebieten verschiedener Länder hinzu. In diese Zeit fallen sowohl die Gründung der Herrnhuter Brüdergemeine als auch ihre weltweite Missionsarbeit. Die ersten Sterne entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine, in denen die Kinder der Missionare im Schulalter lebten und lernten. Die selbst gebastelten Sterne dienten dem anschaulichen Mathematikunterricht und natürlich als Advents- und Weihnachtsschmuck für die Internatsstuben in den Farben weiß/rot. Weiß steht für die Reinheit, das Licht und die Heiligkeit Gottes. Rot für das Blut von Jesus Christus. Aber es gibt heute auch viele andere Farben und Farbkombinationen der Sterne. In der Schauwerkstatt konnten wir den fleißigen Frauen auf die Hände schauen, wie schnell sie Sterne entstehen lassen. Nach einem schmackhaften Mittagessen im Café „Bei Stern´s“ ging es zum Gottesacker. Herr Fischer vom Tourismusbüro führte uns mit interessanten Details. Es ist ein Friedhof mit Parkcharakter, auf dem seit 1730 die Verstorbenen der Brüdergemeine begraben werden. Auf diesem sehr schlichten Friedhof erhält jedes Grab einen flach liegenden Grabstein aus Sandstein. Die Einfachheit, die Geschlechtertrennung, das Nichtvorhandensein von Familiengräbern und die quadratischen Areale sind die Besonderheiten dieses Gottesackers. Denn wie auf diesem Friedhof sind auch vor Gott im Tode alle Menschen gleich. Eine besonders schöne Aussicht hatten wir auf dem höher gelegenen Altan des Gottesackers. Ob Jeschken, Lausche, Landeskrone oder auch nur der Blick auf Herrnhut … der Aufstieg hatte sich gelohnt. Nicht nur das. Der ganze Tag war interessant, unterhaltsam und sehr lehrreich.
G.Th.