Der Kreis schließt sich

Liebe Eltern, Vertreter vom Evangelischen Schulverein und Schulkollegium, liebe Gäste.

Meine lieben Schüler, nein Absolventen ... ach einfach meine Lieben.

Aller guten Dinge sind drei.

Ihr seid nun der dritte Jahrgang, der unsere Evangelische Oberschule Hochkirch mit guten Ergebnissen verlässt und in einen neuen Lebensabschnitt startet.

Angefangen im Jahr 2012 kamt ihr mit großen Augen und voller Erwartungen als dritte Klasse in unsere Evangelische Oberschule. In den drei Farben (damals Blau, Weiß und Grau) unserer Schulkleidung saßt ihr in drei Reihen beieinander und habt den Schulalltag gemeinschaftlich gemeistert.

Wie im Psalm 133:1 beschrieben: Siehe, wie fein und lieblich ist`s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Damals die Vorzeigeklasse der Schule!

Die Klasse 6 wurde etwas durcheinander gewürfelt. Besonders das Fach Mathematik stand mit Dreieck oder Dreisatz nicht gerade auf eurem Lieblingsplan. Grüppchen wurden gebildet und die Klasse war wie unsere Erde: aus vielen Lithosphärenplatten bestehend (ich frage jetzt nicht, was man unter Lithosphärenplatten versteht ...), die voneinander wegdriften, aneinander vorbeischrammen oder aufeinander zukommen. Die daraus resultierenden Vulkane und Erdbeben habe nicht nur ich mehrmals gespürt. Aber unser Gott ist ein Gott der Geduld und des Trostes, wie es im Römer 15:5 steht. Es dauerte noch drei Halbjahre, bis es sich ausgezahlt hatte.

Drei wichtige Aspekte standen bei uns immer auf dem Plan: 1. Teamspiele, 2. Wandern und 3. Teamspiele beim Wandern. Ich weiß, ihr schmunzelt jetzt oder verdreht die Augen ... und werdet es aber trotzdem für immer im Kopf behalten.

Die achte Klasse habt ihr nach der Klassenfahrt in Eibau - auch da ging es ja unter anderem um Wandern und Teamspiele - als richtige Gemeinschaft abgeschlossen. Der E-S-L-Tag und drei intensive Tage hatten es in sich. Wir haben viel gelacht und Probleme zusammen gelöst. Der Himmel hatte sich also gelichtet und Erfolge im Zusammenhalt wurden sichtbar. Besonders die regelmäßige Durchführung des Klassenrats brachte unsere Klassengemeinschaft voran, auch wenn es immer wieder einige gab, die alles lieber ihren Mitschülern überließen oder sich wie Kindergartenkinder verhielten.

Auf dem Foto des letzten Schultages der achten Klasse (siehe PowerPoint) kann man erkennen, dass wir alle strahlen. Nun konnten wir im Licht wandeln. So steht schon im 1. Johannes 1:7: Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft.

Obwohl die neunte Klasse die Klasse mit der umfangreichsten Stundentafel ist, ging es mit unserer Gemeinschaft voran. Es waren nicht nur die regelmäßigen Klassenratsstunden, die gemächlich einziehende Ruhe in den Pausen, sondern auch bei vielen die Einsicht, dass die Schulzeit sich dem Ende nähert und man vielleicht doch etwas tun müsste.

Der Höhepunkt war natürlich die Klassenfahrt nach Berlin. Mit noch drei Begleitern haben wir am Tage und in der Nacht Interessantes und Schönes erlebt. Danke meine Lieben. Durch an euch gegebenes Vertrauen konnte auch ich als Klassenlehrerin die Fahrt richtig genießen.

Die 10. Klasse haben einige von euch ganz relaxed durchschritten, wahrscheinlich nach dem Minimalprinzip (siehe Ökonomisches Prinzip des WTH-Unterrichts Klasse 7), andere hoch motiviert und zielstrebig.
Das Resultat: alle haben einen Realschulabschluss erreicht. Ihr habt es geschafft!

Jetzt geht es hinaus in die Welt. Ihr seid nicht nur gewappnet mit einer Fülle an Wissen, wobei der größte Teil wahrscheinlich in einer Schublade verschwindet. Gerade im praktischen Bereich habt ihr viele Fachbereiche kennengelernt wie Nähen mit der Nähmaschine, die Holzbearbeitung (ich erinnere an das Räucherhäuschen), das Mikroskopieren, das Löten und ganz besonders die Zubereitung von Speisen in der Küche.

Ihr habt aber auch ganz praktisch für das Leben gelernt. Nämlich das Miteinander in einer Gemeinschaft. Der von euch ausgewählte Spruch aus Epheser 4:3 ist da ganz passend: Und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. Mit Gott an der Seite und einer Gemeinschaft, in der ihr Liebe gebt und bekommt, euch wohlfühlt, könnt ihr nun die nächsten Schritte gehen.

Die drei Bereiche - das Wissen, die praktische Fertigkeiten und das Miteinander unter dem Schirm Gottes sind eng von den drei Akteuren vernetzt (Schüler, Eltern, Lehrer).

Deshalb möchte ich mich bei Ihnen, liebe Eltern, für die sechs Jahre Zusammenarbeit über Stock und über Stein bedanken; bei euch, meine lieben Absolventen, für die spannende und sehr intensive Zeit (und manch graues Haar) und bei allen Mitstreitern der Evangelischen Oberschule Hochkirch, die aus den kleinen 5-Klässlern junge Erwachsene werden ließen.

Danke.
Eure - jetzt schon ehemalige Klassenlehrerin - Gerlind Thürmer

PS: Irgendwie kam immer wieder die Zahl drei vor. Schon im Altertum galt die Zahl drei als heilige oder auch göttliche Zahl. Vielleicht ein Zeichen?!

Ihr seid der dritte Absolventenjahrgang.
... und wie habe ich angefangen?! Aller guten Dinge sind drei. Also ... der Kreis schließt sich.